Die Fashion Week Berlin (27. Juni bis 1. Juli 2016) war wieder ein wichtiger Treffpunkt für die deutsche und internationale Modeszene. Als Gäste mit dabei waren Alessandra Ambrosio, Milla Jovovich, Georgia May Jagger, Mischa Barton und noch viele mehr! Nicht nur die Shows und Präsentationen, sondern auch die Partys und die vielen Events lockten nach Berlin. Susanne Lettner zeigt ihre Highlights der gesamten Modewoche.
Die Designerin Rebekka Ruétz präsentierte auf der Fashion Week Berlin eine extravagante Show unter dem Motto ‚Funkart‘. Inspiration für ihre maßgeschneiderte Frühjahr-/ Sommerkollektion 2017 bekam die Designerin auf dem Schloss Ambras in Innsbruck. Rebekka Ruétz kombinierte historische Motive mit Mode, Kunst, Musik und einen Hauch Nostalgie. Gemälde aus Schloss Ambras waren dafür ihre Grundlage. Diese Meisterwerke der Barockkunst erzählen Geschichten aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind allegorische Darstellungen. Dieser narrative Charakter spiegelte sich auch in der Kollektion von Rebekka Ruétz wider. Die Designerin setzte die femininen und verspielten Elemente des Rokoko neu ein und schaffte damit eine Brücke zur damaligen Mode.
Rebekka Ruétz verwendete Materialien wie Seide, Baumwolle, Spitze, hochwertige Lederimitationen und feinste Kunstfasern sowie Strick für ihre Kollektion und sorgten für einen spannenden Materialmix. Es reihten sich prächtige Roko-Motive an opulente Blumenmuster, kombiniert mit breiten Stoffbahnen. In der Farbwelt vermischten sich kräftiges Pink und Goldgelb mit Dunkelsepia und Denim-Blau. Sattes Karamel und Salbei-Grün waren von frischem Französischblau und kühlem Rot gezeichnet. Mittelgrau und Weisstöne agierten dabei als stabilisierende Neutralisierung.
Im Juli 2011 präsentierte Rebekka Ruétz zum ersten Mal im Rahmen der Fashion Week Berlin und zeigt seitdem dort regelmäßig ihre Kollektionen. Susanne Lettner interviewte die Designerin Rebekka Ruétz über ihre Kollektion auf der Fashion Week Berlin:
Was hat dich für deine Frühjahr-/ Sommerkollektion 2017 inspiriert? Gibt es Key-Looks?
Rebekka Ruétz: Inspiriert haben mich dieses Mal wunderbare alte Bilder vom Schloss Ambras in Innsbruck und diese wurden zu einer Funkart-Fashion-Komposition transportiert. Ein Touch Vintage ist deutlich spürbar, frech, aufregend, zeitweise surreal, voll lauter Ironie und mit viel Humor interpretiert. Die Key-Looks für mich sind die Kleider mit den Funkart-Prints.
Wie lange dauerte es, bis die Kollektion erstellt war? Rebekka Ruétz: Für die Sommer-Kollektionen hat man immer etwas länger Zeit, dementsprechend haben wir ca. 2,5 Monate daran gearbeitet.
Gibt es einen bestimmten Typus Frau, für den du deine Kollektionen entwirfst? Rebekka Ruétz: Meine Mode entwerfe ich für die moderne Amazone.
Was hat dich dazu bewegt Modedesignerin zu werden? Rebekka Ruétz: Es war der einzige Beruf, den ich bisher machen wollte bzw. ausüben will.
Du lebst und arbeitest in Tirol. Was schätzt du besonders an deiner Heimat? Rebekka Ruétz: Für mich ist Ruhe und die Natur zur Erholung sehr wichtig, da mein Alltag sehr stressig werden kann und das habe ich alles in Tirol. In Kombination mit meinen Reisen ist das die perfekte Mischung für mich.
Wie würdest du deinen Stil in drei Worten beschreiben? Rebekka Ruétz: Authentisch, vielleicht etwas unkonventionell, aber immer tragbar.
Was hast du dir für die Zeit nach der Fashion Week Berlin vorgenommen? Rebekka Ruétz: Ruhe und Natur.
Rebekka Ruétz wurde 1984 in Österreich geboren und schloss 2008 ihre Ausbildung als Best-Graduate an der AMD München ab. Erfahrung sammelte sie bei einem Studiensemester in Indien und bei PETER PILOTTO und gründete 2009 ihr gleichnamiges Modelabel. Rebekka Ruétz steht für eigenwillige und extravagante Kreationen und ist bekannt für einen spannenden Materialmix. Mit ihren Kollektionen entwirft die Designerin Mode für die moderne Amazone. 2008 wurde sie mit dem Cognos Relevance Award ausgezeichnet und 2013 gewann sie den Best Newcomer Award presented by STEFFL.