Kultur
Pumuckl – Das Musical
Koboldsgesetz auf der Bühne
Jetzt Pumuckl – Das Musical. Hurra, Hurra, der Kobold mit dem roten Haar… Wer kennt ihn nicht? Den frechen Pumuckl mit seinen Streichen. Die Uraufführung des dazugehörigen beschwingten Musicals feierte jüngst im Gärtnerplatztheater (hier) Premiere. Monaco de Luxe war mit dabei.
Nachfahre der Klabautermänner
„Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt, niemand was meckt!“ – Das glaubt zumindest der Rotschopf, bis er schließlich am Leimtopf in Meister Eders Werkstatt kleben bleibt. Und wenn ein Kobold an etwas Menschlichem haftet, wird er sichtbar und muss bei demjenigen leben, der ihn entdeckt. Das ist Koboldsgesetz, wie wir alle aus unserer Kindheit wissen. Damit muss sich auch im Gärtnerplatztheater Schreinermeister Eder abfinden. Denn das Musical basiert auf der Buch- bzw. Filmvorlage. Es zeigt also die erste Begegnung von Meister Eder und seinem Pumuckl.
Laut und frech – typisch Pumuckl
Pumuckl spielt gerne Streiche und hält sich an keine Regeln des alltäglichen Miteinanders, kurz: Er macht all die Dinge, die jeder immer wieder gerne tun würde – aber meistens nicht darf. Mit dem kleinen Nachfahren der Klabautermänner hat die Münchnerin Ellis Kaut 1962 eine der beliebtesten Figuren geschaffen. Ob als Hörspiel-, Buch- oder Fernsehserie – Meister Eder und sein Pumuckl blieben über viele Generationen unverändert. Das nutzt der bekannte Theatermacher und Komponist Franz Wittenbrink. Er bringt zusammen mit Autorin Anne X. Weber und Regisseurin Nicole Claudia Weber das beliebte Duo auf die Bühne. Bis 23. Juli ist Pumuckl – Das Musical im Gärtnerplatztheater Ferdinand Dörfler als Meister Eder zu sehen. Die Rolle des Pumuckl teilen sich Benjamin Oeser und Christan Schleinzer. Doch ist alles was sich reimt auch in der Bühnenversion gut?
Fazit zu „Pumuckl – Das Musical“
Im Musical wird Pumuckl natürlich nicht nur für Meister Eder, sondern auch fürs junge Publikum sichtbar. Für Kundin Steinhauser (in einer Doppelrolle wunderbar authentisch von Dagmar Hellberg gespielt) oder dem gräflichen Diener (toll: Peter Neustifter) bleibt er jedoch unentdeckt. Mit großem Engagement wurden die Requisiten so gezaubert, dass Dinge versteckt, Menschen gezwickt und weiterer Schabernack getrieben wird.
Die Rolle des Pumuckls teilen sich Benjamin Oeser und Christian Schleinzer. Letzterer stand bei der Premiere von Pumuckl – Das Musical auf der Bühne und hat im Rahmen der Rolle sein bestes gegeben. Doch trotz Bemühungen ist die Stimme des Kobolds nicht ganz überzeugend. Hinzukommt, dass auch die kleinen Besicher fragten: Warum ist Pumuckl so groß geworden?! Hierfür können die beiden Hauptdarsteller natürlich nichts. Trotzdem stellt sich die Frage, ob nicht vielleicht ein Teenie-Darsteller den Pumuckl besser hätte ausfüllen können. Unbestritten spielt Ferdinand Dörfler aber seine Rolle als Schreinermeister nicht nur, er lebt sie – und macht das Musical zu dem, was es ist: eine Hommage an Gustl Bayrhammer und Hans Clarin.
25. Todestag Gustl Bayerhammer
„Man muss sich daran gewöhnen, mit einem nicht vorhandenem Kobold, mit niemandem zu spielen“, so Gustl Bayrhammer über seine Arbeit in einem Interview 1984. Denn Pumuckl wurde erst später als Trickfilm den Realaufnahmen hinzugefügt. Bayrhammer konnte sich also während der Dreharbeiten nur vorstellen, wie sich Pumuckl wo bewegte. Trotzdem wirkte das Zusammenspiel der beiden harmonisch. Die große Kunst des Volksschauspielers. „Ich mag keine Wapperl am Arsch“, sagte er einst. Aber die Rolle des Meister Eder blieb als Etikett an ihm kleben, wie dessen Kobold am Leimtopf. Und doch hat er nicht nur als Schreinermeister die Herzen eines Millionenpublikums erobert. In zahlreichen unvergessenen Rollen sah man ihn auf der Theaterbühne und im Fernsehen. Oder hörte seine Stimme. Am 24. April jährte sich sein Todestag zum 25. Mal. Der Bayerische Rundfunk, der Bayrhammer ganz besonders verbunden war, erinnert aus diesem Anlass mit Sendungen an ihn. So kommt das Hörspiel „Fettaugen“ am 28. April auf Bayern 2. Und im BR Fernsehen gibt es am 1. Mai ein Wiedersehen mit gleich drei „Tatort“-Krimis mit Bayrhammer als Münchner Kult-Kommissar Veigl.
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