Der Neujahrsempfang der Bayerischen Staatsregierung ist ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben Bayerns. Zum Empfang am 8. Januar 2016 hatte Horst Seehofer 1600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Medien und Kirche eingeladen. Darunter dieses Mal viele Flüchtlingshelfer. Geduldig hatten 1200 Gäste beim Defilee gewartet, um Seehofer und Frau Karin die Hände schütteln zu dürfen.
Seehofer in seiner Begrüßungsrede: „Beim Defilee waren 1200 Menschen, anwesend sind heute 1600 Eingeladene, nach sicherer Erkenntnis des Bayerischen Verfassungsschutzes haben weitere 100 Personen den Eingang gefunden.“ Man habe ihm viele Wünsche gesagt, jeder Zweite habe ihn aufgefordert, „ja nicht umzufallen“ so Seehofer. Er betont, dass das Jahr 2016 schwieriger wird als das Jahr 2015.
Die Menschheit werde ausschließlich in den Entwicklungsländern von 7,2 auf 8,4 Milliarden wachsen und die Wanderungsbewegung weltweit zunehmen. In den nächsten 15 Jahren würden 18 Millionen Menschen nach Europa wandern. Seehofer: „Bayern ist historisch ein weltoffenes Land. Wir haben in den letzten 25 Jahren fast 2 Millionen Bürger aufgenommen und integriert. Bayern ist ein Land der gelingenden Integration und deshalb brauche ich von nirgendwoher Ratschläge wie man miteinander lebt und nicht nebeneinander oder sogar gegeneinander.“ Bayern wolle sich nicht abschotten, brauche aber bei der Zuwanderung eine Politik von Maß und Mitte. Man müsse sich klar äußern, aber nicht nur reden, sondern auch handeln. Seehofer: „Wir müssen in Bayern dazu beitragen, dass in Europa Recht und Ordnung wieder hergestellt wird.“
Einen „medienpolitischen Skandal“ nannte er die Tatsache, dass „ein großer deutscher Sender versucht hatte, eine wichtige Information über die Sicherheitslage unseres Landes tagelang nicht zu senden. Diese Meldung, und das nicht zum ersten Mal, unterdrückt hat, in der Hoffnung, es wird schon nicht öffentlich werden.“ Er sei sich natürlich bewusst, dass ihn der der Sender dieses Jahr nicht mit Barmherzigkeit behandeln werde.
Ein großes Lob gab es für die Bayerische Bevölkerung. Auch die Kanzlerin betone immer wieder, was Bayern leiste sei phantastisch und verdiene Anerkennung. Mit dem Lob der Kanzlerin „Das schaffen nur die Bayern“ beendete Seehofer seine, von frenetischem Beifall immer wieder unterbrochene, Rede.
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Meinung der Gäste zur Rede von Horst Seehofer:
Alexander Dobrindt (CSU)
Großartige Rede, die Herausforderung der Zeit klar benannt, die Position des Freistaates glasklar dargestellt. Das wollten die Leute heute und hier auch hören. Nichts verschweigen, klar sagen wie schwierig dieses Jahr auch wird, aber auch sagen wie wir die Probleme lösen können.
Markus Söder (CSU)
Sehr gut, wie immer humorvoll aber doch ernsthaft
Friedrich Steinberg (Wiesnwirt)
Er hat genau gesagt für was er steht. Er hat Bayern ganz nach vorne gestellt, das fand ich super, da wir in Bayern einen Großteil der Flüchtlingsproblematik getragen haben. Er hat sich bei den Bürgern bedankt, das war eine gute Geschichte
Brauerei-Direktor Dr. Michael Möller (Hofbräu)
Ich fand die Rede sehr beruhigend, er hat ein paar Meilensteine gesetzt. Ohne dass er populistisch oder hetzerisch geworden ist, hat er versucht die Möglichkeiten darzustellen wo wir uns hin entwickeln können, damit wir die Situation der Flüchtlinge einigermaßen in den Griff kriegen. Ob es dann die Lösung ist, weiß ich jetzt auch nicht
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