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VIPs feiern Premiere der neuen History-Doku in Berlin

Die Hüter der Geschichte

©PR/HISTORY/Getty/Reuter

Was haben Hannes Jaenicke, Ulrike Folkerts, Christian Berkel und Clemens Schick gemeinsam? Sie alle sind nicht nur großartige Schauspieler, sondern auch „Botschafter der Kulturen“. Die vier sind, wie auch die Schauspielerinnen Esther Schweins und Aglaia Szyszkowitz, die Protagonisten der neuen Eigenproduzierten „Guardians of Heritage – Hüter der Geschichte“ des Senders (hier) „History“. Am Dienstagabend fand im Bode Museum in Berlin, nur wenige Tage vor der großen TV-Weltpremiere, ein exklusives Preview-Screening statt – in Anwesenheit der vier Schauspieler. Und die erzählten auf dem Red Carpet von ihren spannenden Erlebnissen. Denn jeder hat für das dreiteilige Format (zu sehen ab dem 26. November, immer sonntags um 21.50 Uhr auf History) eine aufregende und aufwühlende Reise hinter sich: nach Jordanien, in die USA und nach Kanada, nach Polen und Israel oder nach Kambodscha. Doch alle hatten ein gemeinsames Ziel: Nämlich den Wert der Kultur deutlich zu machen und zu zeigen, wie diese sowie die Kulturstätten erhalten werden können.

„Heute volles Haus, das hat man immer gerne. Das hier ist ein enorm wichtiges Projekt, Je mehr das deutsche Bildungssystem den Geschichtsunterricht runterschraubt, umso wichtiger werden Formate wie diese“, so Hannes Jaenicke, der seit Jahren auch als engagierter Umweltschützer bekannt ist. Er ist der Hauptakteur des Formats und nahm mit seinen prominenten Unterstützern die gegenwärtige Zerstörung kultureller Schätze und Stätten zum Anlass, weltweit der Frage auf den Grund zu gehen, wie Menschen mit der Bedrohung ihrer wie Menschen mit der Bedrohung ihrer kulturellen Identität umgehen und wie sie bewahrt werden kann. Er selbst besuchte u.a. ein Flüchtlingscamp in Jordanien, wo nach offiziellen Angaben mehr als 80.000 syrische Flüchtlinge leben. „Es war faszinierend, alles einmal aus nächster Nähe zu sehen. Man liest ja viel über die syrische Katastrophe in den Zeitungen oder kennt es aus dem Fernsehen. Aber live vor Ort ist etwas ganz Anderes. Offiziell leben in diesem Flüchtlingscamp 80.000 Menschen, inoffiziell sind es aber bestimmt rund 120.000. Bewegend war für mich vor allem die Begegnung mit einem syrischen Flüchtlingsmädchen, dass durch einen russischen Bombenangriff beide Beine verloren hat und die traumatischen Erlebnisse durch Malen kompensiert. Sie hatte eine unglaubliche Kraft, das war wirklich bewundernswert.“ War Geschichte schon früher sein Lieblingsfach? Er schüttelte den Kopf: „Ich selbst habe meine Liebe zur Geschichte erst spät entdeckt. Ich war auf einem bayerischen Gymnasium und fand das Fach wenig spannend. Die Liebe dazu habe ich erst durch meine vielen Reisen mit Mitte 20 entdeckt.“

History-Doku

©PR/HISTORY/Getty/Reuter

Ähnlich ging es Schauspieler Christian Berkel: „Ich habe Geschichte ehrlich gesagt erst später für mich entdeckt. Der Geschichtsunterricht an den Schulen ist ja oft langweilig und eher emotionslos. Aber ich hoffe, dass meine beiden Söhne sich das Format angucken werden.“ Er reiste dafür nach Israel und nach Polen, wo er sich ein Bild vom vielfältigen kulturellen Erbe im Heiligen Land und vom Umgang mit jüdischer Geschichte machte. Damit begab er sich auch auf die Spuren seiner eigenen Familiengeschichte: Berkel’s Mutter war Jüdin, seine Großmutter stammte aus Lodz. „Welches das bewegendste Erlebnis für mich war? Schwer zu sagen. Jerusalem war extrem bewegend, da ich noch nie dort war, aber immer schon einmal hinwollte. Das Aufeinandertreffen der großen Religionen und diese Geschichte – da man weiß gar nicht, was man sagen soll. Für mich persönlich sehr bewegend war die Reise nach Lodz. Die Familie meiner Mutter kommt von dort. Ich war dort also auf den Spuren meiner Familie unterwegs, zum ersten Mal. Wir haben uns im Rahmen der Dreharbeiten auch das Ghetto angeschaut, in dem Familienmitglieder meiner jüdischen Mutter gelebt haben. Ich habe dort vor Ort auch im Gespräch mit einer Ahnenforscherin erfahren, dass ein Cousin meiner Mutter und meine Urgrossmutter in einem Lager in Polen umgekommen sind. Wie bewegend dass für mich war dokumentiert auch dieser Film.“ In seinen Augen ist es ein enorm wichtiges TV-Format: „Es geht um das kulturelle Erbe und die Auseinandersetzung damit, und das in den unterschiedlichsten Ländern. Das ist für uns alle wichtig.“

Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts „ermittelte“ bei den Indianern in Kanada und in den USA und traf in Vancouver unter anderem einen Häuptling eines Stammes kanadischer Ureinwohner: „Es ist großartig, dass ich heute die Chance habe, die anderen Botschafter zu treffen und mit ihnen über deren Erlebnisse und Eindrücke zu sprechen. Ich selbst habe nur einen Teil erlebt und so versteht man die Botschaft des Films als Ganzes“. Wie waren die Dreharbeiten für sie? „Es waren sehr bewegende und lehrreiche Tage“, so die Schauspielerin. „Viel kleiner und unaufgeregter als beim Spielfilm natürlich, dafür authentischer und näher dran an den Menschen und ihren Geschichten. Es war ein absolutes Privileg, so tief in die Schicksale der Protagonisten eindringen zu dürfen. Wir haben uns der Frage gestellt, was die Zerstörung des kulturellen Erbes der nordamerikanischen Indianer in deren Gesellschaften angerichtet hat und welche Folgen bis heute spürbar und sichtbar sind.“ Was hat sie sich als „Botschafterin der Kulturen“ noch vorgenommen? „Es geht nicht ohne Geschichte und es ist wichtig, sie weiter am Leben zu erhalten. Aber wichtig ist es vor allem, nach vorne zu schauen, da die Welt sich derzeit so schnell verändert.“

„Wir schaffen heute Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema. Die Botschaft, die wir heute vermitteln wollen, ist die, dass der Erhalt der Kulturen existenziell ist“, so Schauspieler und Bond-Bösewicht Clemens Schick. Er begab sich nach Kambodscha, wo unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer on 1975 bis 1979 fast zwei Millionen Menschen ermordetwurden und besuchte u.a. ein sogenanntes „Killing Field“ und das ehemalige Foltergefängnis „S-21“, wo er auf einen der letzten Überlebenden traf. „Ich war schon einmal in dieser Region, allerdings nicht in Kambodscha, sondern in Thailand zwecks Dreharbeiten. Ich fand es spannend, wieder einmal in diese Ecke der Welt zu kommen. Nach Kambodscha: ein Land, das so aufgeladen ist aufgrund seiner Vergangenheit und dem Terrorregime der Roten Khmer. Einer Vergangenheit, die allerdings noch nicht lange zurück liegt. Es war sehr spannend zu erleben, wie sich dieses Land gerade industriell neu entdeckt. Es herrscht eine unglaubliche Energie und man hat das Gefühl, dass die Hauptstadt explodiert. Aber alles immer in einem Spannungsbogen: Wie kann es passieren, dass in einem so wunderbaren Land ein Terror-Regime innerhalb von nur vier Jahren so große Teile der Kultur zerstört hat und ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung umgebracht hat? Das waren die zentralen Themen, mit denen wir uns beschäftigt haben. Wir haben fünf Tage lang dort gedreht.“

Gastgeber Dr. Andreas Weinek (Geschäftsführer von „History“ und A&E im deutschsprachigen Raum) freute sich über die prominenten Protagonisten: „Sie alle treibt der Idealismus an – und nicht das Geld, denn wir sind ein Spartenkanal“, meinte er schmunzelnd. „Vor allem Hannes Jaenicke ist ein langjähriger Mitstreiter. Er hat die anderen für dieses Projekt motiviert. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen. Themen gibt es ja – leider – genug“.“

Gezeigt wurde der zweite Teil der Doku mit dem Titel „Nie wieder“ und im Anschluss gab es eine Talkrunde mit allen Schauspielerin und auch mit dem Produzenten und Autor, Emanuel Rotstein. „Die aktuellen Ereignisse auf der Welt haben uns dazu bewogen, uns dem Thema des Verlusts der Geschichte zu widmen. Geschichte ist kein Ding der Vergangenheit, sondern tagesaktuell.“

Schauspielerin Caroline Beil kam mit ihrem Ex-Mann, dem Schauspieler Jerry Marwig, und saß im Publikum: „Ein spannendes und wichtiges Thema. Es ist doch ein Wahnsinn, dass Bauten und Tempelanlagen einfach zerstört werden. Toll, dass es darüber nun einen Film gibt.“

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), die eine der bedeutsamsten und universellsten Kultureinrichtungen sowie eine der größten Hüter kulturellen Erbes sowie von „Sky“, worüber der TV-Sender empfangen werden kann.

Außerdem dabei: der Vizepräsident der SPK, Prof. Dr. Günther Schauerte, der die Gäste begrüßte, Prof. Dr. Markus Hilgert (Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin, die Moderatorin des Abends Vivian Perkovic, Schauspielerin Anika Borman, Schauspielerin Armira El Sayed, etc.

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