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Die traditionelle Handwerkskunst von HERMÈS

HERMÈS at work

HERMÈS

©juergen biniasch

Zu einem Rendezvous der besonderen Art hat das Maison HERMÈS mit einer Ausstellung rund um seine traditionelle Handwerkskunst in die Staatsgalerie Stuttgart am 06. November Freunde und Bewunderer eingeladen. Die Wahl fiel auch deshalb auf Stuttgart, nachdem dort gerade erst am 12. September die eigene Boutique eingeweiht worden war und die Gäste wussten dieses Privileg zu schätzen. Olivier Fournier, Executive Vice President, Hermès International, Sophie-Mélida Vissing, General Manager, Hermès Deutschland sowie Tim Scheithauer, Storemanager in Stuttgart, konnten über 350 Gäste begrüßen.

Die Herstellung eines Objekts von Hermès erfordert Zeit, edle Materialien, Werkzeuge, Talent, Emotionen, Wissen und geschickte Hände. Hinter jedem letzten Schliff steht ein Anfang – eine akribische Auswahl der Ausgangsmaterialien und die Bearbeitung mit höchster Präzision und Perfektion. Jeder neue Handwerker, der zu Hermès kommt, absolviert eine einjährige Ausbildung, in der er das Savoir-fair des Hauses lernt. Nach diesem Ausbildungsjahr wird der Handwerker in seinem Atelier ein bis zwei Jahre lang von einem Tutor begleitet. Wir sind der Meinung, dass ein Handwerker bis zu 5 Jahre braucht, um das gesamte Savoir-faire des Hauses zu beherrschen. Jedoch lernt ein Handwerker während seiner Zeit bei Hermès stets weiter. Es kommen neue Leder, neue Modelle oder neue Techniken hinzu. Viele Handwerker sind Quereinsteiger und haben vorher ganz andere Berufe ausgeübt, unter anderem gibt es Sommeliers, die zum Uhrmacher ausgebildet wurden. Im Gespräch mit Olivier Fournier kam eine überraschende Information zutage, dass Hermès u.a. auch darauf setzt, Arbeitslose in ihr Ausbildungsprogramm mit aufzunehmen, wobei Voraussetzung „ein gutes Auge, eine ruhige Hand, Liebe zum Detail und der absolute Wille zur Perfektion“ sind. Erst in der Einarbeitung entscheidet sich dann, ob das Potential ausreicht das Ausbildungsprogramm, wobei das Alter zur Übernahme nicht der entscheidende Faktor ist.

©juergen biniasch

Hermès ist immer noch ein familiengeführtes Unternehmen, das seine Luxusprodukte in über 300 eigenen Shops weltweit vertreibt. Gegründet wurde es 1837 vom gelernten Sattler Thierry Hermès, der in seinem Pariser Ladenlokal damals edles Pferdegeschirr und Zaumzeug verkaufte, wie übrigens auch heute noch. Über 5.180 Kunsthandwerker stellen heute die begehrten Sättel, Carrés (Seidenschals), Taschen, Handschuhe, Krawatten, aber auch Uhren, Porzellan und Glasobjekte her.

In Frankreich gibt es an verschiedenen Standorten 41 eigene Ateliers und damit weltweit insgesamt 42 Produktionsstätten. Am Beispiel der Handtaschen und der Sattelherstellung erläuterte Monsieur Fournier den strengen Selektionsprozess des Leders, das ausschließlich aus Europa stammt und höchsten Ansprüchen genügen muss. Das Leder wird in eigenen Gerbereien aufwändig bearbeitet und anschließend in die Hermès-typischen Farbtöne eingefärbt. „So braucht es für die Fertigung einer Handtasche unzählige Arbeitsschritte. Inklusive der typischen Doppelnaht benötigen unsere Kunsthandwerker dafür bis zu 20 Stunden“, bis eine der ikonischen Taschen „vollendet“ ist. Entsprechend lange sind die Wartezeiten bis man „seine Hermès-Tasche“ endlich am Arm tragen kann.
Im Saal konnte man dann entspannt bei einem Glas Champagner und delikatem Catering die einzelnen Handwerker bei der Arbeit beobachten und ihnen Fragen stellen. Da die Sprache der aus Frankreich und der Schweiz angereisten Mitarbeiter überwiegend französisch ist, gab es eine überaus hilfsbereite Équipe, die übersetzte. Fragen wurden unter anderem zu den unterschiedlichen Tätigkeiten der Kunsthandwerker von Hermès gestellt.
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Der Sattler

Für die Herstellung eines perfekten Sattels ist nicht nur der Komfort und die Zuverlässigkeit entscheidend, es muss ebenso sichergestellt sein, dass er auf den Reiter sowie die Morphologie des Pferdes zugeschnitten ist. Die hochwertigen Lederelemente stammen von einer einzigen Haut und gewährleisten Langlebigkeit und höchste Qualität. Die Elemente, wie die Sitzfläche und die Sattelblätter, müssen geschnitten, abgerundet und von Hand auf dem Sattlertisch genäht werden.

Der Täschner

Als Einzelteile auf der Werkbank liegt eine Tasche wie ein Puzzle, das der Täschner zusammensetzen und nähen muss. In präziser Handarbeit werden dafür Leinfäden mit Bienenwachs ummantelt, mit welchen die einzelnen Lederteile dann in einer perfekten Choreographie zu einer hochwertigen und exklusiven Handtasche zusammengesetzt werden.

Der Handschuhmacher

Die Mission eines Handschuhmachers ist es, Leder in eine zweite Haut zu verwandeln. Im angefeuchteten Zustand wird das Leder vom Handschuhmacher gestreckt, damit der Handschuh später seine Form behält. Nachdem das Leder zurechtgeschnitten ist, wird es mit einem Schneidewerkzeug in die gewünschte Form gestanzt.

Der Seidendrucker

Der Seidendrucker nutzt die Siebdruckmethode, welche aufgrund ihres Ursprungs in Lyon auch als „Lyoner Methode“ bekannt ist. Ein mit Gaze bedeckter Stahlrahmen wird flach auf eine Bahn reinen Seidentwills gesetzt und mit jeweils einer Farbe bedruckt. Normalerweise besteht ein Design aus 20 bis 30 Farben, aber manchmal ist es viel mehr, wie beim Design des indischen “ WaKo’Ni “ von Antoine Tzapoff, das aus 46 Nuancen besteht. Das fertige Tuch wird im Anschluss getrocknet, fixiert, gewaschen und rolliert.

Der Rollierer

Der Rollierer verpasst jedem Carré von Hermès den letzten Schliff. Damit das Seidentuch lange seine schöne Form behält, müssen die Kanten durch traditionelles Rollieren befestigt werden. Die Technik, die bei Hermès dafür angewandt wird, erfordert eine mindestens 12-monatige Ausbildung

Der Porzellanmaler

Die außergewöhnlichen Porzellanstücke von Hermès sind handbemalt und aufwendig veredelt. Mit feinen Pinseln werden die einzelnen Farben auf das hochwertige Porzellan aufgetragen, wobei die Dosierung der Pigmente sowie die Brennvorgänge ausschlaggebend sind für die Leuchtkraft der Farben.

Der Uhrenmacher

Der Zusammenbau eines Uhrwerks erweist sich als anspruchsvolles, mechanisches Puzzle, das in einer perfekten Folge von Handgriffen zusammengesetzt wird. Präzision ist dabei entscheidend, um die je nach Komplexität des Uhrwerks durchschnittlich 100 bis 1000 Einzelteile in ein perfektes Zusammenspiel bringen zu können.

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