Franz Josef Strauß, Hans Dietrich Genscher, Dr. Helmut Kohl, Papst Benedikt XVI. sind bereits Preisträger des Karl Valentin-Ordens. Der Orden wird seit1973 alljährlich durch die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla an eine Persönlichkeit aus Politik, Kunst, Wissenschaft, Literatur oder Sport verliehen. Gestern wurde Heino (76) in die Riege prominenter Ordensträger aufgenommen, die für die „Humorvollste bzw. hintergründigste Bemerkung im Sinne von Karl Valentin, für eine Rede oder Handlung, für ein Zitat, welches in der Öffentlichkeit publik wurde“ ausgezeichnet wurden.
Begründung für die Auszeichnung: „Frei nach dem Karl Valentin-Zitat: „Es ist alles gesungen, nur nicht von mir“ schafft Volksmusik-Legende Heino den spektakulären Spagat, Blazer gegen Lederjacke zu tauschen, mühelos rappend über die Bühnen zu rocken und sich trotzdem treu zu bleiben.“
Heino kennen gefühlte 99 % aller Deutschen. Seine berühmten Gassenhauer wie „Blau blüht der Enzian“, „Caramba, Caracho“, „Die schwarze Barbara“ oder „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ kann jeder mitsingen. Jetzt ist er als Juror in der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ zu sehen.
Seine Wahl hatte in der Kabarett-Szene für Empörung und Spott gesorgt. Im Gegensatz zu Karl Valentin: „Mögen hätt‘ ich schon wollen, aber dürfen hab‘ ich mich nicht getraut.“ hat sich die Narrhalla trotz Spott und Kritik getraut Heino bei der Narrhalla Soiree im Deutschen Theater als Preisträger zu ehren. Zu der Veranstaltung kamen über tausend Gäste und Dutzende Fotografen.
Bei der Verleihung begeisterten die Narrhalla Garde mit ihrem Showprogramm „Narrhalla Traumschiff“ und Elvis Imitator Ben Portsmouth das Publikum.
Die Laudatio hielt der Comedian Jörg Knör, in den 90er Jahren der erfolgreichste Stimmenimitator Deutschlands. In seiner, für viele Gäste etwas zu langen, Laudatio imitierte er zahlreiche Promis, die Heino gratulierten. Von Angela Merkel über Karl Lagerfeld und Thomas Gottschalk bis Tom Jones. Ganz nebenbei zeichnete Knör auch noch ein Bild von Heino, dem das Spektakel offensichtlich großen Spaß machte. Heino: „Ich fühle mich geehrt, als Düsseldorfer hier einen Orden entgegenzunehmen, ich finde, ich habe ihn verdient.“ Karl Valentin und er hätten schließlich viele Gemeinsamkeiten, beide seien Handwerker, Valentin Schreiner und er Bäcker und beide hätten ihre Muse: „Er die Liesl (Karlstadt) und ich die Hannelore.“ so Heino.
Beim anschließenden Auftritt der über einhundert Personen starken „Siegburger Funken blau weiß von1859 e.V.“ hielt es Heino, nicht mehr auf seinem Sitz. Als „ne echte Düsseldorfer Jung“ hat er begeistert mitgeklatscht und mitgesungen.
Unter den Gästen: Honorargeneralkonsul Dr. h.c. Erich Leinenen, Honorarkonsulin Marian Schulz, Bürgermeister Josef Schmid, Vorsitzender SPD Fraktion Alexander Reissl, Wiesn-Stadtrat Georg Schlagbauer, Stadtrat Richard Quaas, Wiesn-Ehrenrat Hermann Memmel, Festring-Präsident Karl-Heinz Knoll, Wiesn-Wirte Siegfried Able und Lorenz Stiftl, Gastronom Peter Schottenhamel, Heiko Kalledat (VIP Manager Mercedes Benz), Werner Steer und Carmen Bayer (Deutsches Theater), Thomas Hock (Bayerischer Rundfunk)
Ingeborg Hoffmann