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Interview

Stephanie und Markus Thatenhorst – Architektin und Gastronom

Stephanie Thatenhorst wurde am Chiemsee geboren und hatte schon immer ein Faible für Architektur. Nach ihrem Abitur verbrachte sie ein Jahr in Australien. Sie arbeitete dort als Au Pair bei einer Familie. Stephanies Gastvater war selbst als Architekt tätig und stellte für Stephanie den letzten Auslöser da, sich bei ihrer Rückkehr in München für ein Architekturstudium einzuschreiben. Während ihres Studiums jobbte sie in dem Restaurant Kaisergarten in München und auch nach Ende ihres Studiums arbeitete sie erst einmal weiter in der Gastronomie.

theresa_bar_03Markus Thatenhorst – gebürtiger Münchener – begann nach seinem Abitur ein Jurastudium. Auch er jobbte währenddessen in verschiedenen Lokalen, unter anderem auch im Kaisergarten. Er fand an seiner Arbeit immer mehr Spaß und erarbeitete sich immer weitere Erfolge. Irgendwann musste er feststellen, dass der Arbeitseinsatz für die Gastronomie höher war als der für das Jurastudium. Daraufhin fällte er die Entscheidung, seine Zukunft in der Gastronomie zu suchen.
Stephanie und Markus Thatenhorst lernten sich an ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz – dem Kaisergarten – kennen und heirateten bald. Florian machte sich mit dem Kaisergarten als sein erstes Objekt selbstständig und gemeinsam mit seinem Bruder und seiner Frau als Innenarchitektin, renovierten sie Schritt für Schritt das Lokal, bis es schließlich ein völlig neues Gesicht bekommen hatte. Weiter eröffneten Stephanie und Markus 2005 das Freebird in München, 2008 das Seerose, 2011 die Theresa Bar & Grill, 2013 das Occam Deli und schließlich 2015 ihr aktuellstes Projekt, die Theresa Bar & Restaurant. Alle diese Restaurants stehen unter vollkommen verschiedenen Motiven.

Der Gedanke ihre Berufe miteinander zu vereinen und gemeinsam zu arbeiten, lag für die beiden relativ nahe. Florian wollte sich in der Gastronomie selbstständig machen und eine Architektin als Frau zu haben, war somit von großem Vorteil. Oftmals ist das Budget für einen Innenarchitekten einfach nicht vorhanden. Auch für Stephanie Thatenhorst kam die Vereinigung mehr als gelegen, denn die Gastronomiearchitektur hatte für sie schon immer einen ganz besonderen Reiz. Man arbeitet für die Gäste und deren Wohlbefinden. Ob plüschig oder kühl, die Kunden sollen sich in jedem Restaurant wohlfühlen. Durch ihre Arbeit kann Stephanie dem Lokal architektonisch eine Seele und einen Charakter verleihen. „Das unterscheidet dann auch die gute von der schlechten Gastronomie.“, so Stephanie. „Das Steckenpferd jeder Gastronomie ist schließlich das Ambiente.“

Stephanie und Markus sind sich einig, das Ambiente hat eine wahnsinnige Bedeutung, denn sie bleibt den Gästen am ehesten in Erinnerung. Somit kann man den Erfolg eines Lokals im Voraus beeinflussen. Auch wenn alle Konzepte der Restaurants des Paares völlig unterschiedlich sind, ist das Ziel aller doch dasselbe: Jeder soll sich wohl und willkommen fühlen. Den Gedankengang „oh, das hier ist überhaupt nicht meine Liga“ möchten die beiden vermeiden. Sie wollen ihre Zielgruppe auf natürliche Art und Weise ansprechen, beispielsweise durch die Wahl der Drinks oder der Musik. Von besonders großer Bedeutung ist Stephanie und Markus, dass ihre Restaurants nicht nur schön, sondern vor allem auch konsequent sind. Sie ziehen ihre Idee von Anfang bis Ende durch. Vom Geschirr, den Servietten, dem Weblayout bis hin zum Logo entspricht alles demselben Stil. Für das Paar war dies bereits sehr früh wichtig. „Der Trend kommt nun auch in Deutschland an, anderswo gab es ihn schon früher. In der Gastronomie versucht man heute insgesamt besser und perfekter zu sein.“, meint Markus. In ihren Objekten versuchen die beiden auch möglichst wenig zu branden. Das ist zwar schwierig, doch sie sind der Meinung „Weniger ist Mehr!“. Die Zeit des Protzens ist vorbei, heute zählt vielmehr der Understatement-Gedanke.
Auch wenn sich alle sechs Etablissements des Paares vollkommen voneinander unterscheiden, zieht sich doch ein roter Faden durch alle Konzepte. Das Zusammenspiel von Architektur und Gastronomie ermöglicht es ihren Gästen eine gewisse Offenheit gegenüber zu bringen. In der Theresa Bar & Restaurant hat der Gast selbst zutritt zum Weinkühlschrank, im Seerose bietet ein Durchbruch zur Küche und im Freebird ein mittig platzierter Holzgrill einen Einblick und im Occam Deli entspricht die Bar einer ganz normalen Küchenzeile. Mit all diesen Einzigartigkeiten erlauben die Besitzer Transparenz, sie vermitteln den Gästen das Gefühl nichts zu verheimlichen zu haben.

Stephanie und Markus begegneten ganz zufällig dem Showroom von „seven elohim“ in der Friedrichstraße und waren prompt begeistert. Anfangs kaufte Stephanie nur für einige ihrer Kunden die Lampen bei seven elohim ein, doch bald schon war von beiden Seiten aus der Wunsch nach mehr da. Die Firma wollt nun nicht mehr nur Lampen, sondern auch Möbel konzipieren. So nahmen die Beiden ihr neuestes Projekt in die Hand – die Theresa Bar & Restaurant – denn sie wollten ein Lokal, das nicht von der Stange ist. Stephanie Thatenhorst arbeitete ein architektonisches Konzept und in Zusammenarbeit mit seven elohim das Design aller Möbel aus . Alle Stücke sind maßgeschneidert, denn das Konzept der Theresa enthält auch eine ungewöhnliche Sitzhöhe. Sowohl Sessel, Hocker als auch die Tische sind weder Loungemöbel noch haben sie die passende Höhe für ein Restaurant. Die Theresa beinhaltet allerdings beide Gesichtspunkte und somit waren maßgeschneiderte Möbel unumgänglich. Gemeinsam mit seven elohim ist das Mobiliar zu einem echten Hingucker geworden.

Die Speisekarte des Restaurants zeigt eine kosmopolitische Auswahl mit Gerichten von überall her. Im Gegensatz zur Küche der Theresa Bar & Grill ist die des Theresa Bar & Restaurant leichter und zurückhaltender. Moderne Einflüsse der ganzen Welt nehmen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen Einfluss auf die Gerichte. Wichtig ist jedoch in jedem Lokal – alle Produkte sind regional und saisonal und es wird auch immer der Slow Food Gedanke verfolgt. Eine Besonderheit der Theresa ist vor allem, dass sie Bar UND Restaurant ist. Man kann also in der Bar auch ein gelungenes Dinner genießen. Der Focus liegt auf dem Essen und dem Wein. Ein weiterer außergewöhnlicher Gesichtspunkt, wenn man bedenkt, dass in einer Bar für gewöhnlich Cocktails oder ähnliche Getränke ausgeschenkt werden. Des weiteren werden den Gästen ein begehbarer Weinkühlschrank und zwei Sommeliers geboten. Somit kann jeder die perfekte Wahl für seinen Geschmack treffen.

Oft ist es der Fall, dass gemeinsame Arbeit eines Paares das Privatleben stark belastet, doch nicht so bei Stephanie und Markus Thatenhorst. Die beiden versuchen zwar, Arbeit und Privates nicht immer unter einen Hut zu stecken, immer ist das jedoch natürlich nicht möglich. Die Beiden empfinden das jedoch keinesfalls als Belastung, Sie sehen sich zusammen als hervorragendes Team. Außerdem besitzen beide ganz unterschiedliche Kompetenzen, was Konflikte großteils vermeidet. Ihr Beruf ist ihre Leidenschaft und Passion, das empfindet das Paar auch gegenseitig. Sie bringen sich gegenseitig eine Menge Respekt entgegen und sehen deshalb auch keinen Grund die Arbeit vom Privatleben streng zu trennen. Gemeinsame Auszeiten um neue Inspiration zu sammeln, verbinden die Gastronomie noch weiter mit der Architektur. Bei alldem vergessen die beiden aber auch niemals ihre Kinder. In diesem Fall wird Familie und Beruf natürlich getrennt. Die Kinder bleiben immer außen vor.

Die Objekte von Stephanie und Markus Thatenhorst sind mit Sicherheit etwas ganz Besonderes und die Geschichte des Paares einzigartig!

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