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Kostja Ullmann Monaco de Luxe

Interview

Interview mit Kostja Ullmann

Über seinen neuen Job als Synchronsprecher und die bevorstehenden Dreharbeiten in München

Er zählt zu den derzeit beliebtesten Schauspielern Deutschlands: Kostja Ullmann. Im obegeisterte er seine Fangemeinde in den letzten Monaten und Jahren gleich mehrfach: mit „A Most Wanted Man“, wo er an der Seite des mittlerweile verstorbenen Philip Seymour Hoffmann zu sehen ist, mit dem Film „Saphirblau“ an der Seite von Josephine Preuß und mit der Komödie in „Coming In“, wo er in der Rolle des schwulen Starfriseurs schlüpft. Ein Angriff auf die Lachmuskeln ist auch die Komödie „3 Türken und ein Baby“, die seit Anfang des Jahres in den Kinos läuft. Bei seinem neuesten Projekt übernimmt Kostja Ullmann nun die Rolle des Synchronsprechers: er spricht die Hauptrolle in der Cartoon Network Serie „Hinter der Gartenmauer“ und leiht einem der beiden Brüder, nämlich dem „Wirt“, seine Stimme (zu sehen ab 30. März, Montag bis Freitag 18.40 Uhr bei Cartoon Network). Ein cooler Job für Kostja: in der US-Fassung „Over the Garden Wall“ übernimmt diesen Part kein Geringerer als Herr der Ringe-Star Elijah Wood. Wir haben den Hamburger Schauspieler bei den Synchronaufnahmen zur animierten Mini-Serie zum Interview getroffen.

Kostja, man kennt Sie in erster Linie als Schauspieler, heute sind Sie für die Cartoon Network Serie „Hinter der Gartenmauer“ als Synchronsprecher hier. Was war das Spannende an Ihrem neuen Job?
K: Das Reizvolle war eigentlich, dass es nicht nur eine Sendung für Kinder ist, sondern wirklich für jedermann. Die Serie ist ein bisschen spuky, hat einen Vintage-Look und zudem eine unglaubliche Komik, weshalb vor allem auch die Erwachsenen ihren Spaß daran haben werden. Bevor ich zugesagt habe, habe ich mir schon einige Folgen in der Originalfassung angesehen – und mich dabei schlicht und einfach kaputtgelacht. Ich fand es so skurril, neu und anders. Deshalb habe ich nicht lange mit der Zusage gezögert. Ich habe Synchronarbeit schon einmal als Kind gemacht, dann lange Zeit nicht mehr. Es ist super, dass ich jetzt einmal wieder die Gelegenheit habe, im Synchronstudio zu stehen.

Worin liegt der größte Unterschied zur Schauspielerei?
K: Die größte Herausforderung besteht natürlich darin, alles in die Stimme zu legen. Wenn ich vor der Kamera stehe, dann arbeite ich immer auch mit meinem Körper und mit meiner Mimik. Bei der Synchronarbeit muss ich alles in die Stimme legen. Das ist nicht so einfach, macht aber sehr viel Spaß. Eigentlich müsste man ein Foto von mir bei der Arbeit machen: weil es einfach bekloppt aussieht, wie ich da an diesem Pult stehe und jede Geste der Figur nachahme, um sie so real wie möglich rüberzubringen (lacht). Es gab deshalb hier auch schon wahnsinnig viele lustige und komische Momente.

Sie könnten sich also weitere derartige Projekte vorstellen?
K: Wenn man mir diese Chance gibt und die Geduld hat, dies mit mir zu machen, dann freue ich mich natürlich darüber, klar. Ich hätte große Lust, so etwas weiterhin zu machen, auch wenn ich in erster Linie Schauspieler bin. Für mich ist das ein ganz anderer Beruf als der des Schauspielers, und ich habe dadurch noch einmal einen viel größeren Respekt vor allen Synchronsprechern bekommen. Es ist durchaus harte Arbeit.

Mögen Sie Ihre Stimme? Viele Leute erschrecken, wenn sie ihre eigene Stimme hören.
K: Ich selbst habe mittlerweile kein Problem mit meiner Stimme. Als ich mit elf Jahren mit der Schauspielerei angefangen habe, war es noch ein komisches Gefühl. Bei dieser Produktion musste ich meine Stimme allerdings erstmals beim Singen hören. Und das war nicht immer ganz so angenehm…(lacht). Denn ich sehe mich nun wirklich nicht als den begnadetsten Sänger. Aber in dieser Rolle muss bzw. darf ich singen. Das Gute ist aber, dass meine Figur ziemlich schräg und schief singt, weil er dazu gezwungen wird. Insofern war es okay und wirklich lustig.

Haben Sie dafür Gesangstunden genommen? Oder haben Sie unter der Dusche geübt?
K: Gesangstunden habe ich nicht genommen, da ich ja wie gesagt in dieser Rolle nicht wirklich gut singen muss. Der Regisseur, Michael Ernst, ist auch Musical-Darsteller und konnte mich musikalisch ganz gut unterstützen. Nichtsdestotrotz habe ich aber auch unter der Dusche geübt. Was sich aber nicht so gut anhörte… (lacht).

Sie sind derzeit einer der gefragtesten Schauspieler in Deutschland, waren allein letztes Jahr dreimal im Kino zu sehen. Wie kommen Sie mit diesem Erfolg klar?
K: Eigentlich ganz gut, weil man es selbst nie so sieht wie es von außen dargestellt wird. Ich lebe in Hamburg eher zurückgezogen. Und ich habe auch einen Freundeskreis, der mit meiner Branche eigentlich nichts zu tun hat. Insofern konfrontiere ich mich selbst nicht damit. Wenn natürlich gerade ein Film wie derzeit „Drei Türken und ein Baby“ im Kino läuft, dann ist die Aufmerksamkeit natürlich ein bisschen größer. Aber ich kann in Hamburg nach wie vor ganz entspannt über die Straße laufen. Natürlich wird man auch mal erkannt, aber es hält sich alles im Rahmen. Meine Eltern haben mir schon immer den Rat gegeben, dass ich das was ich in meinem Beruf erlebe, schätzen soll. Und das tue ich auch. Es ist ein schnelllebiges Geschäft und ich weiß auch, dass es in jedem Moment wieder vorbei sein kann. Ich kann meinen Beruf aber auch ganz gut einordnen und weiß, dass dieser Beruf nicht die oberste Priorität hat.

Wie geht es beruflich bei Ihnen weiter?
K: Ich bin jetzt noch zwei Tage im Studio. Danach bereite ich mich auf mein nächstes Projekt vor, das im Sommer in München gedreht wird. Der Titel lautet „Mein Blind Date mit dem Leben“. Eine sehr spannende Geschichte aus dem wahren Leben, die viel Vorbereitungszeit braucht. Ich spiele nämlich einen Blinden: den Saliya Kahawatte, der seine Umwelt über viele Jahre in dem Glauben gelassen hat, sehen zu können. Obwohl er blind ist hat er sein Abitur geschafft hat und in einem Hotel gearbeitet. Nach vielen Drogen und Eskapaden kam die Wahrheit nach acht Jahren ans Licht. Es ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Ich spiele also einen Blinden, dem man nicht ansieht, dass er blind ist. Das macht es umso schwieriger.

Andrea Vodermayr

Bild: Clemens Bilan/Getty Images for Turner Broadcasting System Deutschland

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