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Bereits in den 1980er-Jahren nutzten Keith Haring und Andy Warhol neue Techniken und Strategien, die sie als Pioniere des Influencer-Marketings auszeichnen.

Lifestyle

Pop-Art und Influencer der 80er-Jahre

Warhol & Haring als Visionäre des digitalen Zeitalters

In einer Zeit, in der Influencer-Marketing zu einem festen Bestandteil der modernen Werbe- und Medienlandschaft geworden ist, lohnt es sich, einen Blick zurück auf die Pioniere dieses Phänomens zu werfen: Keith Haring (1958-1990) und Andy Warhol (1928-1987). Bereits in den 1980er-Jahren nutzten die beiden visionären Künstler Techniken und Strategien, die ihrer Zeit weit voraus waren. Heute gelten diese Techniken als selbstverständlich.

Die Ausstellung über Warhol & Haring in Berlin

Die aktuelle Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ im Museum Brandhorst in München erzählt von der Freundschaft und kreativen Zusammenarbeit zwischen den beiden Pop-Ikonen in New York.

Der Content Creator Andy Warhol

Andy Warhol Selbstportrait, 1986.

Selbstporträt von Andy Warhol. © 2024 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York., Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München

Andy Warhol, bekannt als Schlüsselfigur der Pop-Art-Bewegung, verstand es, sich als Marke über verschiedene Medien und den öffentlichen Raum zu verbreiten. Andy Warhol verwandelte mit seinen Siebdrucken und Wiederholungen gewöhnliche Objekte und Starporträts in Kunstikonen oder produzierte TV-Sendungen für MTV.

Mit seinem berühmten Zitat „In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes“ prognostizierte der Künstler das heutige Phänomen der kurzen, aber intensiven Internetberühmtheit. Andy Warhols künstlerische Strategien, wie das Reposting und Remixen von Inhalten, legten den Grundstein für das, was heute als „Content Creation“ und „User Generated Content“ bekannt ist.

Die unverwechselbaren Figuren von Keith Haring

Keith Haring, der durch seine energiegeladenen Linien und unverwechselbaren Figuren internationale Bekanntheit erlangte, ging noch einen Schritt weiter. Seine Arbeiten, die häufig in der New Yorker U-Bahn oder auf der Straße zu sehen waren, ließen die Grenzen zwischen Kunst und öffentlichem Raum verschwimmen.

Währenddessen eröffnete Keith Haring den Pop Shop, in dem er erschwingliche, mit seinen eingängigen Grafiken bedeckte Kunstartikel verkaufte. Der Künstler nutzte seine Berühmtheit nicht nur für kommerzielle Zwecke, sondern vor allem für politischen Aktivismus. Er setzte sich aktiv für Themen wie AIDS-Aufklärung, Antirassismus und LGBTQIA+-Rechte ein. Außerdem etablierte er das Modell des Influencers, der seine Plattform für soziale und politische Anliegen nutzt.

Die Neudefinition eines Popstars

Keith Harings Subway Drawing, 1982/84.

Ein U-Bahn-Bild von Keith Haring. © The Keith Haring Foundation. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München.

Beide Künstler verstanden es, das Konzept des Popstars neu zu definieren und ihre eigene Marke auf innovative Weise zu vermarkten. Sie entwickelten Guerilla-Marketing-Techniken, die auch heute noch Anwendung finden, und schufen das Modell des Influencers, der seine eigene Reichweite für die Zwecke anderer einsetzt.

Diese Ansätze der 1980er-Jahre sind ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie Kunst und Marketing ineinandergreifen können und wie beide Künstler nicht nur die Kunstwelt, sondern auch die Art und Weise, wie wir heute über Marken, Medien und Einfluss nachdenken, nachhaltig geprägt haben.

Die Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“

Selbstportrait von Keith Haring, ohne Titel, 1985.

Ein Selbstportrait von Keith Haring. © The Keith Haring Foundation. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München.

Die Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ im Museum Brandhorst in München präsentiert eine Vielzahl an Werken aus den Beständen des Museums sowie einschlägige Leihgaben aus institutionellen und privaten Sammlungen.

Neben berühmten Schlüsselwerken zeigt die Ausstellung auch Film- und Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Ein Highlight bildet das von Andy Warhol gestaltete BMW Art Car aus dem Jahr 1979.

Inspiriert von Andy Warhols „Interview magazine“ und Keith Harings Ansatz, Kunst für alle zugänglich zu machen, bietet das „Magazine“ mit Interviews, Artikeln und Fotostrecken exklusive Einblicke in die Hintergründe und Geschichten der Werke. Das Kunstmagazin, eine Kooperation vom Museum Brandhorst und ART ist im Museumsshop für 16€ erhältlich.

Die lange Nacht der Museen

Zur Langen Nacht der Münchner Museen können Besucher die Ausstellung am 19. Oktober von 18 bis 1 Uhr besuchen. Daneben sind hinter der bunten Fassade auch Highlights aus der Sammlung Brandhorst sowie die Präsentation von Cy Twomblys Werken im Obergeschoss zu sehen. Die Kunstauskunft beantwortet Fragen rund um die Ausstellungen und gibt kurze thematische Einführungen.

Zum Welthundetag am 10. Oktober gibt es zudem den WOW-WAU-DOG-DAYS! – Workshop für alle Hundeliebhaber:innen in der Factory von 17 –19.30 Uhr. Als Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ werden auch die treuen, geliebten Vierbeiner gewürdigt und als Kunstwerk festgehalten.

Inspiriert von Warhols Dackeln und Harings Hundefiguren können Hundefans ihren eigenen oder einen Hund ihrer Wahl porträtieren. Mit einem Hundefoto geht es im Museum los – die Vierbeiner selbst müssen leider draußen bleiben.

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