Die Schauspielerin über Sneakers, Boyfriend Jeans und Hippie-Kleider
Sie zählt nicht nur zu den meist beschäftigten Schauspielerinnen Deutschlands, sondern auch zu den best angezogenen: Iris Berben. Wir haben die Grande Dame des deutschen Films anlässlich der Marc Cain Fashion Show in Berlin zum Interview getroffen. Ein Gespräch über Sneakers, Boyfriend Jeans und Hippie-Kleider, über Zeitgeist und ihre zukünftigen Projekte
Welchen Stellenwert hat Mode in Ihrem Leben?
„Einen sehr großen Stellenwert! Ich habe auch durch meinen Beruf sehr viel mit Mode zu tun: „Wie bringe ich eine Figur zum Leben?“ Ein Kleid kann vieles erzählen. Mode ist ein Teil des Zeitgeist und der Kultur, deshalb hat sie auch eine große Bedeutung. Man kann mit Mode Stimmungen ausdrücken. Es gibt Anzüge, die sagen: „Rühr’ mich nicht an! Und es gibt Kleider mit der Botschaft: „ Schaut alle her.“ Mode hat viel mit einer Stimmung, aber auch mit Respekt zu tun.“
Was gefällt Ihnen persönlich an Marc Cain?
„Marc Cain ist ein Unternehmen, das mich schon seit vielen Jahren begleitet. Es steht für eine Mode, die viel mit Basics zu tun hat, für eine Mode, die sehr tragbar ist. So schön der rote Teppich auch ist – er ist trotzdem eher selten in unserem Leben, denn das Leben spielt sich hauptsächlich im Alltag ab. Eigentlich ist Marc Cain eine sehr betagte – und das meine ich im besten Sinne – Strickfirma. Ich mag alles, was eine Haltbarkeit hat. Eine Firma, die über so viele Jahre existiert und besteht – auch dadurch besteht, dass sie sich selbst treu bleibt – und das Handwerk weiterführt, das finde ich spannend.“
Haben Sie schon ein Lieblings-Outfit gefunden?
„Es gibt ein Kleid, das ich auf jeden Fall haben möchte, denn es erinnert mich an meine gute alte Hippie-Zeit. Es ist ein weit geschnittenes Kleid in einer wunderbaren Farbe, die für mich Sommer bedeutet. Barfuß gehen, Kette oder lange Ohrringe dazu und die Haare offen. Das einzige Make-up ein Lachen im Gesicht. Das ist ein Kleid, in das ich mich auf Anhieb verliebt habe. Ich trage auch heute bei der Show ein Outfit von Marc Cain und habe mir einen Anzug ausgesucht, der mich sofort „gerufen“ hat. Ich mag Dinge ohne Schnörkel, dafür mit klassischen Formen.“
Wie kleiden Sie sich privat? Welches ist ihr bevorzugter Kleidungsstil?
„Er hat sich nochmal verändert, seit ich vor 15 Jahren meinen Hund Paul bekommen habe (lacht). Da fing das Zeitalter der flachen Schuhe an, was dann ja wieder zu einer großen Mode wurde: sich für das Bequeme zu entscheiden. Ich mag Turnschuhe – die heute Sneakers heißen – weil man sie zu allem tragen kann, egal ob zum Kleid oder Hosenanzug. Im Alltag bin ich eher der Hosenmensch. Hosen und Blusen habe ich unzählige zum Variieren. Das ist ein Basic-Look, mit dem man immer klar kommt. Ich liebe aber auch meine Boy-Friend-Jeans.“
Auf welche neuen Projekte dürfen sich Ihre Fans freuen?
In zwei Wochen beginne ich mit den Dreharbeiten für den zweiten Teil eines Kinderfilms: „Conni & Co“. Til Schweiger führt Regie, in weiteren Rollen sind Emma Schweiger und Heino Ferch zu sehen. Ich spiele eine leicht anarchistische Großmutter.Der Film zeigt, dass eine Großmutter nun einmal nicht immer im grauen Dutt dasitzen muss, sondern richtig im Leben steht. Gerade habe ich mit Anna Maria Mühe und Jürgen Vogel einen Zweiteiler abgedreht mit dem Titel „Familie“. Dieser Film beschäftigt sich mit den Freuden und Abgründen einer Familie.“
Was würden Sie als Ihr persönliches Karriere-Highlight bezeichnen?
„Wenn man in dem Alter ist, in dem ich jetzt bin, dann kann ich nur Folgendes sagen: Das Highlight sind die vielen Jahrzehnte, in denen ich in einem Beruf bin, den ich liebe, achte und sehr respektiere. Dass ich da immer noch dabei bin, dass ich immer noch ein Gewicht habe, mit dem was ich mache. Ich finde, das ist etwas Außergewöhnliches in einem Beruf, der sehr viel mit Schnelllebigkeit zu tun hat. Sich zu wandeln und bereit zu sein, weiterzuwachsen und weiterzugehen, das ist für mich mein persönliches Highlight.“
Was darf in Ihrer Handtasche niemals fehlen?
„Auf jeden ein Spiegel, ein Lippenstift und so viel Bargeld, dass ich auch einmal schnell verschwinden könnte.“
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